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Diagnose: Ventrikelseptumdefekt

Wollfgang wurde am 28.Juli.1999 im Krankenhaus in Spittal/Drau geboren. Nach zwei Mädchen zur Abwechslung ein Junge - das Glück schien perfekt! Doch die Freude blieb nicht lange ungetrübt. Bei der Abschlussuntersuchung vor dem Verlassen des Krankenhauses wurde ein lautes Herzgeräusch entdeckt. Es stellte sich heraus, dass Wolfgang ein größeres Loch in der Herzkammerscheidewand hatte. Diese Diagnose verunsicherte und ängstigte uns, da wir keine Vorstellung davon hatten, was das für die Zukunft unseres Kindes bedeutete.

Vorerst wurden wir an das LKH Villach verwiesen. Die dort stattfindenden Kontrolluntersuchungen gestalteten sich eher schwierig, da Wolfgang absolut nicht bereit war, die Prozedur in Ruhe über sich ergehen zu lassen.

Für den 16. April 2002 wurde an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz eine Herzkatheteruntersuchung festgesetzt. Der Termin musste allerdings einige Male verschoben werden, da unser kleiner Sohn regelmäßig, wenn es so weit war, krank wurde. Am 3. September 2002 wurde die Untersuchung schließlich durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass der VSD möglicherweise mittels eines Schirmimplantates verschlossen werden konnte. Da dieser Eingriff in Graz bei einem VSD noch nie durchgeführt worden war, sollte das in Zusammenarbeit mit einem Berliner Spezialisten geschehen. Ein genauer Termin wurde noch nicht festgelegt, da man auch noch andere für diesen Eingriff geeignete Patienten ausfindig machen wollte. Außerdem war kein dringender Handlungsbedarf gegeben, da sich Wolfgang in einem guten Allgemeinzustand befand. Er entwickelte sich normal, spielte und tobte wie andere Kinder auch, war höchstens ein wenig zarter und kleiner. Wir hatten mittlerweile gelernt mit seinem Herzfehler umzugehen und brachen nicht mehr bei den kleinsten Anzeichen einer Krankheit in Panik aus. Unterstützung fanden wir besonders bei unserem Kinderarzt Dr. Koller und bei unserer Hausärztin Fr. Dr. Philippitsch.

Nach Jahren des Wartens und immer leiseren Hoffens, dass sich das Loch vielleicht doch wunderbarerweise von selbst schließen würde, bekamen wir die Verständigung, dass nach der Durchführung eines Schluckultraschalls über einen katheterinterventionellen Schirmchenverschluss bzw. operativen Verschluss entschieden werden sollte. Die Untersuchung fand am 2. Juni 2006 statt und ergab, dass es möglich wäre, den Defekt mit einem Schirmchen zu verschließen. Als Termin dafür wurde der 24. oder 25. Oktober 2006 festgelegt.

Nach einer ausführlichen Aufklärung über den geplanten Eingriff wurde dieser am 25. Oktober durchgeführt. Zwei bange Stunden des Wartens vergingen, dann überbrachte uns Univ. Prof. Dr. Beitzke die erlösende Nachricht, dass alles bestens geklappt hatte.

Welch besondere Leistung vom Ärzteteam hier erbracht worden war, erfuhren wir erst im Nachhinein. Denn ein kleines einjähriges Mädchen und Wolfgang waren die ersten beiden Patienten in Österreich bei denen ein Ventrikelseptumdefekt auf diese Art verschlossen worden ist. Damit ist ihm eine schwere Herzoperation erspart geblieben.

Natürlich ist die Zeit der Ängste noch nicht ganz vorüber, da ein Jahr lang Komplikationen auftreten können. Aber wenn wir unser fröhliches Kind sehen, lösen sich unsere Sorgen fast in Nichts auf.

Wir bedanken uns auf das herzlichste bei Univ. Prov. Dr. Albrecht Beitzke, Univ. Prov. Dr. Andreas Gamillscheg, dem Spezialisten aus Berlin und dem gesamten Team der Pädiatrischen Kardiologie, das uns mit seinem fachlichen Können und menschlichen Einfühlungsvermögen durch diese schwierige Zeit geholfen hat.

Ganz besonders berührt hat uns, dass Wolfgangs Mitschüler/innen mit ihren Lehrern in der Schule für ihn gebetet haben und dass so viele an uns gedacht und mit uns mitgezittert haben.

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